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Roman einer Gegend
Wieser Verlag GmbH, 2024
ISBN: 978-3-99029-591-5
Die Neuauflage der „Hasenjagd im Mühlviertel“ macht ein wichtiges Kapitel österreichischer Zeitgeschichte wieder sichtbar und lesbar. Im Februar 1945 bracher 500 vorwiegend sowjetische Soldaten, vor allem Offiziere, aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen Mühlviertel aus. Sie waren sich sicher, dass ein verbleiben in den Todeszellen ohnehin ihr sicheres Ende bedeutet hätte. Nach dem Ausbruch wurde die gesamte Bevölkerung aufgerufen, sich gemeinsam mit der SS an der „Hasenjagd“ zu beteiligen. Das Buch zeigt unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Schichten und ihre Motivationen, sich an dieser Jagd anzuschließen oder sich ihr zu verweigern. Das eine derartige Verweigerung möglich war, wird in diesem Buch ebenso beschrieben wie die Angst, diese auch durchzuführen. Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument, sondern es will auch Mut machen, heute, unter demokratischen Bedingungen, nicht wegzusehen, sondern sich der Unmenschlichkeit zu widersetzen, nicht mitzumachen, wenn wieder mal die „Jagd“ auf eine Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.
Solche Wahrheiten schaffen Beklommenheit. Es beginnt einen zu Frösteln. Aber es ist ja auch Winter im Roman. Eisige Kälte herrscht um alle Menschen herum. Bei vielen bis hinein ins Herz.
Literaturkritik
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Essays zur KZ-Literatur - Zweiter Band
Wieser Verlag GmbH, 2022
ISBN 978-3-99029-550-2
Zum Buch:
Einer der Schwerpunkte im 2. Band der Essays zur KZ-Literatur ist das Erlebnis der Befreiung sowie die für viele Überlebende langwierige und mühsame Rückkehr aus der Gefangenschaft. Häftlinge, die aus KZs befreit wurden, während der Krieg noch andauerte, mussten erst in Sicherheit gebracht werden und bedurften vorrangig medizinischer Betreuung. Zudem fehlten auch später oft die entsprechenden Transportmöglichkeiten. Für einen nicht geringen Teil stellte sich die Frage, ob sie an einen Ort zurückkehren wollten, an dem sie niemanden mehr aus ihrer Familie oder ihrem Bekanntenkreis antreffen würden. Nicht minder schwierig war aber für viele die Rückkehr ins sogenannte normale Leben. Das Erlebte zu verdrängen, gelang nur wenigen, und das auch zumeist nur für einen gewissen Zeitraum. Aber auch die Umwelt brachte nicht immer das nötige Verständnis auf.
Aus dem Buch:
Am nächsten Tag ging es mit dem Zug weiter bis Stockerau. Dort war Endstation und den restlichen Weg mussten die drei dann doch zu Fuß zurücklegen. Es war der 2. Juli 1945. In Floridsdorf blieb Franz Ivan zurück; die beiden Frauen erreichten schließlich den Liechtenwerderplatz, wo ein D-Wagen stand: Wir sind in einen Jubel ausgebrochen, die Lisl und ich, beim Anblick dieser Straßenbahn! – die Lisl hat ja seit dem Jahr 1934 keine Wiener Straßenbahn mehr gesehen, ich immerhin seit dem Jahr 1938 –, dass der Schaffner vollkommen verdutzt gesagt hat: »Ja, habt’s denn noch nie eine Straßenbahn gseh’n?« Wir haben ihm dann unsere Lage erklärt. Er hat uns dann auch gratis fahren lassen, denn wir hatten ja kein Geld.
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- um Zeugnis abzulegen
Essays zur KZ-Literatur
Wieser Verlag GmbH, 2022
ISBN 978-3-99029-479-6
Bei einer eingehenden Lektüre der in Jahrzehnten gewachsenen, überaus umfangreichen KZ-Literatur wird neben Parallelen auch manch Divergierendes erkennbar. Oftmals findet man Ergänzendes, wo an anderer Stelle Fragen offen geblieben sind. Das beginnt schon beim Ansatz der jeweiligen Autorin oder des jeweiligen Autors: Für manche war es entscheidend, gleich nach der Befreiung so rasch wie möglich das Erlebte schriftlich festzuhalten, andere warteten Jahrzehnte, bis sie sich aufrafften, ihre Erinnerungen – vielleicht nur für die Kinder oder Enkel – niederzuschreiben. Dabei tauchen auch immer wieder nationale Abgrenzungen unter den KZ-Häftlingen auf, die Religion beziehungsweise der Glaube an Gott bekommt unterschiedliche Bedeutung, ebenso die Musik und andere Bereiche des Lebens im Konzentrationslagers, aber auch das Erleben der Befreiung und die mitunter schwierige Rückkehr ins »normale Leben«. Hier Verbindendes darzulegen, darum geht es in den Essays, zugleich aber auch darum, das Augenmerk auf die Reichhaltigkeit der KZ-Literatur zu lenken.
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Erzählungen
Verlag Blibliothek der Provinz
ISBN 978-3-99028-656-2
Nichts kann mich am Laufen hindern. Ich laufe immer um die Mauer. Ich muss hier laufen, muss ein Ziel erreichen. Und wenn ich stolpere und hinfalle, dann stehe ich auf und laufe weiter. Ich finde in meiner Tasche eine Zigarette, im Laufen zünde ich sie an, im Laufen mache ich einige Züge, werfe sie weg und laufe. Ich laufe und finde nie, was ich suche. Ich werde es auch nie finden, das weiß ich. Doch da ist etwas, das einen immer wieder treibt, ein Unsicherheitsfaktor. Was wäre, wenn man aufgeben wollte und man würde doch einmal ein Ziel erreichen? So laufe ich hier ohne Hoffnung und doch mit dem Willen zu hoffen.
Soeben ist im Verlag Bibliothek der Provinz ein erster Band gesammelter Erzählungen, darin Texte aus den Jahren 1959 bis 1999, erschienen.
ISBN 978-3-99028-656-2
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Roman
Wieser Verlag
ISBN: 978-3-99029-291-4
Das Verhältnis zwischen den beiden war immer ein wenig eigenartig. Bestimmt ist es keins, wo Brüder mitsammen durch Dick und Dünn gehen. Doch ist es, selbst wenn Alfred gelegentlich ein wenig abfällige Bemerkungen über seinen Bruder herausrutschen, kein wirklich schlechtes Verhältnis. Genaugenommen haben die beiden nichts gemeinsam, abgesehen von ihren Eltern.
Nicht auszudenken, lägen Vater und Mutter an verschiedenen Orten begraben; so aber haben die beiden wenigstens ein Grab, an dem sie einander einmal im Jahr treffen können. Da das, wie ihr scheint, mehr oder weniger alles ist, streitet man doch bei solcher Gelegenheit nicht über Blumen. Vielleicht noch über die Chrysanthemen am Grab, die einem von ihnen nicht gefallen, weil er lieber Astern hätte, aber doch nicht über Herbstzeitlose.
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Das Ende des zweiten Weltkriegs in der österreichischen Literatur
Essay
edition art science, St. Wolfgang 2016
ISBN 978-3-902864-57-4
Im ersten Jahrzehnt nach dem Ende der Nazi-Herrschaft veröffentlichten österreichische Autorinnen und Autoren Werke, die sich auf sehr unterschiedliche Weise mit der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzten, nicht zuletzt aufgrund ihrer eigenen unterschiedlichen Schicksale während dieser Zeit. Abgesehen von jenen, die sich freudig und früh oder erst ein wenig verspätet mit der Reichsschrifttumskammer arrangiert hatten, waren die einen eben aus der Emigration heimgekehrt oder verharrten noch unentschlossen im Exil, hatten selbst physisch und psychisch schwer verwundet die Erlebnisse an der Front noch nicht verwunden oder waren an der ›Heimatfront‹ im Widerstand gestanden. So floss in einzelne Werke ganz folgerichtig auch eigenes Erleben ein.
Die Rezeption in Österreich war weniger unterschiedlich. Kaum einer der Romane war wirklich erfolgreich; nicht weil es ihnen an literarischer Qualität gemangelt hätte, vielmehr bestand bei Publikum und Kritik nur wenig Interesse an der Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit. Manche der Werke wurden in den Jahren seither von engagierten kleinen Verlagen neu aufgelegt, viele hingegen gerieten völlig in Vergessenheit, mitunter sehr zu unrecht
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Roman
Bibliothek der Provinz, Wien 2013
ISBN 978-3-99028-221-2
»Kann Lesen zur Sucht werden wie Alkohol oder Opium? Mit Suchtprävention, Entziehungskur? Wenn es so wäre, müsste doch auf die Bucheinbände ein Warnhinweis gedruckt werden: Lesen kann ihre Gesundheit gefährden oder ihr soziales Verhalten beeinträchtigen! Wenden Sie sich vertrauensvoll an ihren Arzt oder Buchhändler. Zumindest in den USA müssten Bücher nach mehreren spektakulären Prozessen gegen Verlage längst durch entsprechende Warnhinweise gekennzeichnet sein.
Da es diese nicht gibt, muss ich mich wohl oder übel als Einzelfall betrachten. – Ist aber Lesen nicht eine Art von Droge? Wo liegt der Unterschied zwischen einem Opiumraucher und einem Leser? Beide entfliehen ihrer konkreten Umgebung und tauchen in eine andere Welt ein, in der Hoffnung, es wäre eine bessere. Eskapismus. Auf den Opiumraucher – ich habe hier zwar keine einschlägigen Erfahrungen – mag es zutreffen, dass er für die Zeit seines Rausches der Realität seines Lebens entfliehen will; ich hingegen kehre gern aus Kakanien wieder in meine Wohnung zurück. Ich möchte nicht mit Ulrich tauschen. Nicht einmal sein kleines Schloss reizt mich, und schon gar nicht der Gedanke, im nächsten Jahr schon in den Krieg ziehen zu müssen, was er jedoch nicht weiß.«
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Roman
Edition Art Science, Wien – St. Wolfgang 2008
ISBN 978-3-902157-51-5
Ein Israeli, dessen Eltern einst rechtzeitig vor der Okkupation Österreichs durch Nazi-Deutschland aus Wien geflüchtet sind, kommt in die ›Stadt seiner Väter‹. Hier wird er einerseits mit einer Vergangenheit konfrontiert, die in seinem bisherigen Leben kaum eine Rolle gespielt hat, aber auch mit der Fremdsicht auf den Nahostkonflikt. Diesem, wie auch der zunehmenden Radikalisierung der israelischen Gesellschaft ohne Bereitschaft zu einer dauerhaften Lösung wollte er mit seiner Reise nach Wien entkommen, wobei ihm anfangs noch unklar ist, ob er lediglich einer Auszeit bedarf oder der Aufenthalt zur letzten Station seiner Lebensreise würde. Eine späte Liebe scheint ihm die Entscheidung zu erleichtern.
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Neu-Edition
Roman einer Gegend
Edition Art Science, Wien - St. Wolfgang 2008
ISBN 978-3-902157-40-9
Als im Februar 1945 rund 500 sowjetische Soldaten, vorwiegend Offiziere,
aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen
Mühlviertel in der Gewissheit ausbrachen, man würde sie
hier das Kriegsende nicht erleben lassen, wurde die gesamte Bevölkerung
der Gegend aufgerufen, sich mit der SS an der Jagd auf die Ausbrecher
zu beteiligen. Nur allzu viele machten bei der Verfolgung und Ermordung
mit, teils begeistert, teils aber auch aus Angst, sie könnten
durch Absenz unangenehm auffallen. Ganz wenige übten Menschlichkeit
und verbargen Ausbrecher, die die Flucht zu ihnen geführt hatte.
Der Roman geht der Frage nach, was Menschen dazu bringt, in einer
solchen Situation auf die eine oder andere Weise zu handeln.
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Roman
Bibliothek der Provinz, Weitra 2001
ISBN 3 85252 357 57
Andreas Kiesewetter, dessen erster Roman zum Bestseller wurde, findet,
er sollte diesem einen Zweitling folgen lassen. Da er immer wieder
gute Ideen hat, aber befürchtet, sie könnten ihm entfallen,
bevor er noch dazukommt, sie zu verwerten, engagiert er einen Arbeitslosen,
ihm ein Arbeitsjournal zu führen. Zuletzt ist aber dieses Arbeitsjournal,
von dessen Schreiber mit einzelnen Kommentaren versehen, das Einzige,
was vom Projekt bleibt.
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Roman
Bibliothek der Provinz, Weitra 1997
ISBN 3 85252 163 7
Ein Beamter des irakischen Verteidigungsministeriums wird nach Wien
geschickt, um vom Eigentümer einer Chemiefabrik, die Komponenten
zur Produktion von Giftgas in den Irak Saddam Husseins geliefert hat,
nun aber nicht auf einschlägigen schwarzen Listen aufscheinen
will, Schweigegeld abzuholen. Bevor er jedoch das Land wieder verlassen
hat, wird der Unternehmer ermordet. Da der Iraki befürchtet,
er könnte der Verdächtige sein, nach dem die Polizei sucht,
sieht er sich plötzlich in einem fremden Land auf der Flucht.
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Roman einer Gegend
Bibliothek der Provinz, Weitra 1995
ISBN 3-85252-072-X
Als im Februar 1945 rund 500 sowjetische Soldaten, vorwiegend Offiziere,
aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im oberösterreichischen
Mühlviertel in der Gewissheit ausbrachen, man würde sie
hier das Kriegsende nicht erleben lassen, wurde die gesamte Bevölkerung
der Gegend aufgerufen, sich mit der SS an der Jagd auf die Ausbrecher
zu beteiligen. Nur allzu viele machten bei der Verfolgung und Ermordung
mit, teils begeistert, teils aber auch aus Angst, sie könnten
durch Absenz unangenehm auffallen. Ganz wenige übten Menschlichkeit
und verbargen Ausbrecher, die die Flucht zu ihnen geführt hatte.
Der Roman geht der Frage nach, was Menschen dazu bringt, in einer
solchen Situation auf die eine oder andere Weise zu handeln.
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